
Worin besteht die Manipulation der Wirbelsäule (Chiropraktik)?
Die Manipulation ist ein besonderer Bereich der Physiotherapie, sie ist aber keine Massage. Die Veränderungen in der Wirbelsäule und die sog. Verschiebungen der Wirbel verursachen Druck auf Nerven und Rückenmark. Dies stört den Gesundheitszustand, setzt einen starken Schmerz frei und trägt zur Entstehung vieler Krankheiten bei. Das Wesen der Manipulation besteht in der Korrektur der Lage der Wirbel und der Gelenke zwischen den Wirbeln, was das Funktionieren der Wirbelsäule verbessert sowie den Druck auf Nerven und Rückenmark verringert. In Folge verschwinden die Schmerzen oder sie verringern sich.
Die Behandlung wird auf einem speziellen Manipulationstisch durchgeführt. Der Patient legt sich auf ihn und der Arzt-Chiropraktiker, der die Manipulation durchführt, bringt den Patienten in entsprechende Positionen. Diese Positionen ermöglichen dem Arzt, einen präzisen und schmerzlosen Schub, der das blockierte Segment der Wirbelsäule oder des Gelenks lockert. Die während der Behandlung eingesetzten Kräfte sind gering, und die Entblockierung erfolgt durch die Anwendung der entsprechenden Technik.
Indikationen zur Manipulation
- Schmerzen der Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäule und Ischiasschmerz,
- Kopfschmerzen (Migräne), Nacken- und Rückenschmerzen,
- Schulterblattschmerzen (Brachialgie), Erstarren einer Hand oder beider Hände,
- Überanstrengungsschmerzen (z.B. frischer Hexenschuss nach Hebung einer Last),
- Wirbelsäulenverkrümmung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen,
- Schlaflosigkeit, Schwindel, Ohrensausen, posttraumatische Epilepsie,
- gürtelförmige Schmerzen im Brustkorb,
- kleine Verkürzungen der unteren Gliedmaßen (verursacht durch die Asymmetrie des Beckens),
- Wirbelsäulenschmerzen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung,
- Schmerzsyndrome im Verlauf der multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit und der zerebralen Muskellähmung,
- Schmerzsyndrome nach Verkehrs- und Sportunfällen.
Gegenanzeigen
- aktive Tumorkrankheit,
- Knochentuberkulose,
- frischer Knochenbruch,
- Zustand nach der Durchführung eines operativen Eingriffs im Bereich der Wirbelsäule schließt die Manipulation des operierten Abschnitts aus,
- fehlende Zusammenarbeit des Kranken mit dem Arzt, der die Manipulation durchführt.
Wie oft werden die Behandlungen im Rahmen der manuellen Therapie durchgeführt?
Die Häufigkeit der Manipulation wird individuell in Abhängigkeit vom Zustand und dem Bedarf des Patienten bestimmt - durchschnittlich zwei bis drei Manipulationen innerhalb des ersten Behandlungsmonats, dann immer seltener, bis eine Verbesserung eintritt, die einen bis zwei Kontrollbesuche im Jahr erlaubt.
Vorteile der manuellen Therapie der Wirbelsäule
- Beseitigung der Ursache des Schmerzes und nicht seiner Folgen,
- Kürzere Behandlung und schnellere Rückkehr zur normalen Aktivität und Arbeit (häufig sofortiges Nachlassen der Schmerzen),
- frühzeitige Behandlung der Wirbelsäulenschmerzen und Haltungsfehler mit dieser Methode beugt die Entstehung der sog. Bandscheibenvorwölbungen und des Bandscheibenbruchs (Bandscheibenvorfall, Diskopathie) vor,
- sie ist keine sog. invasive Behandlungsmethode und kann somit in der Ambulanz durchgeführt werden.
Der erste, der in Polen die manuelle Therapie nach der Methode Dr. Ackermanns (schwedischer Arzt-Orthopäde) durchgeführt hat, war der herausragende Therapeut und Chiropraktiker Simon Westring (schwedischer Staatsbürger polnischer Herkunft), der in Schweden praktizierte und bei dem ich meine Erfahrungen gesammelt habe.